Legasthenietraining - Logopädie Rissen 2016

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Legasthenietraining

Leistungen
LEGASTHENIE-TRAINING
 
Warum erfolgt bei einer Legasthenier ein Training und bei einer LRS eine Therapie?   Warum heißt es in Internet manchmal Legasthenie-Therapie? Warum unterscheiden Lehrer und Psychologen oft nicht zwischen Legasthenie und LRS?

"Ein legasthener Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Symbole, wie Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen anders empfindet als nicht legasthene Menschen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens oder Rechnens." (Dr. Astrid Kopp - Duller) 

Im Gegensatz zu einer Legasthnie ist  eine Lese-Rechtschreibschwäche(LRS) eine erworbene Störung. Kennzeichen einer LRS sind im Schreiben z.B. dass die Worte meist konstant gleich falsch geschrieben werden. Das Kind hat die orthografischen Regeln nicht erkannt und "kompensiert" daher, z.B. mit einer lauttreuen Verschriftung.

Ein Legastheniker zeigt oft beim Zusammentreffen auf Buchstaben eine partielle Unaufmerksamkeit, die dazu führt, das das Wort mit dem er sich grade beschäftigen muss nicht ins Langzeitgedächtnis übergeht. Er muss das Wort auf das er trifft quasi jedes mal neu erforschen. Erkennbar ist dies wenn ein Wort in einem Text mehrfach unterschiedlich falsch geschrieben wird. Solche Fehler werden als Wahrnehmungsfehler beschrieben. Bei einer LRS hingegen findet man isolierte ortografische Fehler. Z.B. nur Schwierigkeiten in der Dehnung und Dopplung, der Groß und Kleinschreibung u.a. von Lauten und Worten.

Bei einer Legasthenie wird meist eine normale bis hohe Intelligenz festgestellt. Zu den testungen muss allerdings auch gesagt werden, das Legastheniker auffallend oft gute und schlechte Tage haben. Je nach Testung kann das Ergebnis stark schwanken und zeigt nicht das tatsächliche Leistungsspektrum das möglich ist. 
Es kann also sein, dass die Diagnose eines niedrigen IQs auf einer schlechten Tagesform beruht und damit eine Fehldiagnose darstellt, was wiederum zu weiteren Sekundärsymptomen führen kann. Auch die Selbstwahrnehmung der Legastheniker, sie könnten dieses und jenes nicht, seien schwach und versagend, kann zu Sekundärsymptomatiken führen. Die Leistungen fallen noch mehr ab. Es kommt manchmal auch zu auffälligem Verhalten, was oft als Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts-)Störung (AD(H)S) diagnostiziert wird. 

 Legastheniker brauchen Zeit und eine pädagogische Betreuung. Es muss individuell daran gearbeitet werden, Sinneswahrnehmungsbereiche zu trainieren, die das Erlernen von Lesen und Schreiben beeinflussen. Eine Möglichkeit dies zu diagnstizieren bietet der AFS (Aufmerksamkeit, Funktion, Symptom) Test, der nur von diplomierten Trainern durchgeführt wird. 
Die Sinneswahrnehmungsbereich können mittels dieses  pädagogischen Testinstrumentes ermittelt werden. Es wird ein individueller Plan erstellt wie vorgegangen wird, damit das Kind wieder Freude am Lernen findet, gefordert wird, sich selber positiv erlebt und besser auf die Arbeit mit Symbolen / Buchstaben einlassen kann. 


Bei einer LRS zeigt sich, das diese Kinder oft mit einem Symptomtraining die Schwäche überwinden können. Daneben muss geschaut werden ob es Schwierigkeiten in anderen Entwicklungsbereichen gibt ( z.B. durch Ergotherpeuten oder Physiotherapeuten). 


Obwohl Legasthenie ein Störungsbild laut ICD 10 ist- es wurde lange Zeit von Äzten erforscht, warum normal entwickelte und oft sehr begabte Kinder nicht die Kulturtechniken Lesen und Schreiben erlernen können- gibt es für eine legasthenie keine Heilmittel. Daher kann eine Legasthenie nicht auf ärztliche Verordnung behandelt werden.  Legasthenie Training ist eine private Leistung. Allerdings kann ein sogenannter Nachteilausgleich beantragt werden. Es gibt in den Bundesländern im Rahmen der gesetze Möglichkeiten einer außerschulischen Förderung. Hierzu sprechen Sie am besten die Lehrer an, die an behördlichen Stellen weiter verweisen können. 
Behördern, Ärzte, Psychologen und auch Lehrer differenzierren oft nicht zwischen einer LRS und Legasthenie. 

 


 
 
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